Erziehungsplan

Erziehungsplan

Dem Leben und der Arbeit im Sonnenheim liegt ein heilpädagogisches Leitbild zugrunde. Heilpädagogik meint den ganzen Menschen und nicht nur einen Teilaspekt von ihm.

Das pädagogische Konzept geht von den Grundbedürfnissen des Kindes aus, die befriedigt werden müssen, damit Entwicklungsschritte gelingen.

Heilpädagogisches Handeln zeigt sich in einem ausgewogenen Handeln zur Entwicklung der Individualisierung, der Integration, der Kommunikation und der Förderung des Möglichen. Jeder Mensch ist gekennzeichnet durch seine Individuallage, durch subjektiv erlebtes Leid, durch ein kaum vergleichbares Einzelschicksal.

Darauf Bezug nehmend wird für jedes Kind durch seinen Bezugsbetreuer gemeinsam mit der Leitung ein Erziehungsplan erstellt, der mit die Grundlage ist für das Planen des Alltags und das pädagogische Handeln.

Die einzelnen Aspekte werden regelmäßig im Team überprüft und gegebenenfalls bei Bedarf angepasst. So werden u.a. die derzeitige Situation, Veränderungen und zukunftsrelevante Faktoren besprochen. Dies ermöglicht gezieltes Handeln, dies schließt auch fördernde und therapeutische Hilfen ein.

  • Heilpädagogische Übungsbehandlung
  • Heilpädagogische Spieltherapie
  • Psychomotorik (u. a. Kunstrad)
  • Gesprächstherapie
  • Reitpädagogik/-therapie
  • Musik- und Tanztherapie
  • Psychotherapeutische Angebote in den freien Praxen

Maja ist sehr schlecht geworden in der Schule und kann sich nicht mehr konzentrieren. Zu ihrer Bezugserzieherin ist sie ablehnend. Das Gespräch mit dem Lehrer klärt nichts auf. In der Gruppe ist Maja akzeptiert. Zwischendurch spricht sie von ihrer Lebensunlust, davon, dass sie manchmal an Selbstmord denkt.

In der Einzeltherapie wird deutlich, dass sie in großer Sorge um ihre Mutter ist. Diese trinkt viel und der Stiefvater streitet mit ihr. Es gibt viele bedrohliche Situationen und Streit in der Familie. Der Stiefvater spricht schlecht über die Bezugserzieherin.

Maja fühlt sich verantwortlich, will loyal bleiben. Sie ist in großer Not und fürchtet nun, nachdem sie ihren Vater verloren hat, auch noch ihre Mutter zu verlieren. Im Erziehungsplangespräch wird deutlich, dass Maja aus diesem Konflikt heraus genommen werden muss. Die Elternarbeit muss intensiviert und die direkten Kontakte zwischen Maja und Eltern zunächst verringert werden.

Maja bekommt Einzeltherapie, in der sie über ihre inneren Konflikte reden kann. Ihre Bezugserzieherin nimmt sich immer wieder speziell eine Stunde Zeit.