Elternarbeit

Elternarbeit

Das Kind

 

Jedes Kind ist und bleibt Teil seiner Familie und hat dort seinen Platz.

Die Situation des Kindes mit seinen Fähigkeiten und Ressourcen wie auch mit den Schwierigkeiten und Symptomen hat immer auch mit den familiären Wurzeln zu tun.

Deshalb ist die Einbeziehung der Gesamtfamilie wichtig und notwendig. Wenn möglich, sollen alle Kinder irgendwann wieder bei den Eltern bzw. einem Elternteil leben können. Das erfordert einen guten Kontakt zu den Erziehungsberechtigten. Telefonisch oder persönlich werden die Entwicklungen des Kindes, ein möglicher Einfluss der Eltern und konkrete Ideen für den Alltag gemeinsam besprochen.

Im Verlauf des Jahres werden außerdem Elterntage oder auch Väter- bzw. Mütter-Wochenenden angeboten. Die Erziehungsberatung, gemeinsames Leben und systemisches Arbeiten sowie gemeinsame Projekte bilden dabei die Grundlage.

Die Familie

 

Wir interessieren uns für die Gesamtfamilie. Dazu erstellen wir ein Genogramm (eine Art Stammbaum).

Es geht dabei um die äußere Beschreibung der Familienmitglieder, inkl. Beruf, Alter, Geschichte, und um die Auswertung für das Leben und die Entwicklung des Kindes.

Dadurch können Verhaltensmuster ebenso wie Potentiale, Ressourcen, brachliegende Identifikationsmöglichkeiten entdeckt werden zum Aufbau von Selbstbewusstseins und Selbstwerts.
Nicht generell braucht das Kind dazu einen direkten Kontakt zu allen, aber die einzelnen Mitglieder müssen beschrieben werden, damit das Kind ein Bewusstsein davon entwickelt, was zu seinem Selbst gehört.

Bei all dem ist Beratung und Anleitung von Eltern oder sonstigen Familienangehörigen wichtig. Und wir begleiten dabei.

Beim Väter-Wochenende bauen die Männer ein Baumhaus mit ihren Söhnen und Töchtern.

Sie leben in unserer Waldhütte und sitzen abends gemütlich zusammen. Da ist Raum für Austausch und zum Kennen- und Verstehenlernen. Es entsteht nebenbei ein Konsens über die Erziehungsziele für das Kind und dies nicht unter Zeitdruck wie bei den Beratungsgesprächen.

Am Ende steht als Ergebnis, dass die Kinder sich an die gemeinsame Zeit mit ihrem Vater erinnern können, in der sie ihn ganz anders als sonst erleben.

Markus z. B. erlebt, was sein Papa alles kann. Sonst ist er meist weg, bei der Arbeit, und zu Hause will er entspannen. Jetzt sieht er ihn von einer ganz anderen Seite und erfährt, dass dieser ihm etwas beibringen kann.

Pascal erfährt, dass sein Opa Schneider war. Und er probiert sich auf Anraten darin aus.

In diesem Fall stellt er tatsächlich fest, wie leicht ihm das Nähen fällt und er besucht einen Nähkurs.

Er erlebt sich dort als kompetent und hilfreich auch für die anderen Teilnehmer. Sonst stört er oft und fliegt raus, sei es nun in der Schule oder in der Spielgemeinschaft.

Pascal hat nun etwas über sich erfahren, über seine Fähigkeiten und seine Herkunft. Er hat mehr Selbst-Bewusstsein und entwickelt eine „Insel“, auf der er sich neu und anders erfahren sowie entspannen kann.